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Schwanger trotz Kondom

Schwanger trotz Kondom

Nina* wurde trotz Kondom ungeplant schwanger und weiß nicht recht, wie sie damit umgehen soll. Sie hat bereits zwei Kinder, neun und sechs Jahre alt. Vor drei Jahren ist die Familie nach Italien umgezogen. Durch die Schwangerschaften und den Umzug war Nina viel zu Hause und hat sich jetzt darauf gefreut, endlich wieder mehr arbeiten zu können. Sie ist als Fitnesstrainerin* selbstständig und plant nebenbei noch eine Umschulung als pharmazeutische Assistentin*. Nun macht sie sich Sorgen, ob sie ihre beruflichen Pläne neben einem neuen Baby noch verwirklichen kann. Aber auch familiär gibt es einiges zu bedenken. Der Umzug in ein anderes Land mit einer fremden Sprache hat auch Ninas Mann und die beiden Söhne stark gefordert. Vor allem der ältere Bub braucht viel Zeit und Zuwendung. Nina hat den Eindruck, dass er sich nach der Geburt des kleinen Bruders vernachlässigt gefühlt hat. Darum befürchtet sie, nach der Geburt eines dritten Kindes nicht mehr genug für die beiden Großen dasein zu können. Auch jetzt fragt sie sich, wie sie ihre Kinder am besten unterstützen und fördern kann. Wie kann sie alles unter einen Hut bringen – Partner, Kinder, Beruf, Ausbildung? Sie leidet schon seit Jahren unter Schlafstörungen und ist dadurch oft müde; manchmal muss sie sogar zu Medikamenten greifen. Kann sie alles schaffen? Manchmal denkt sie daran, die Schwangerschaft zu beenden. Es wäre ein Ausweg – alles würde so weiterlaufen wie bisher. Es gäbe keine finanziellen Fragen und keine neuen logistischen Probleme im Alltag, z. B. im Hinblick auf Wohnen oder Reisen. Aber bei dem Gedanken an Abtreibung überkommt sie immer ein trauriges Gefühl. Auch ist sie bereits in der 11. Woche – sie weiß, dass sie sich sehr bald entscheiden muss.

Unsere Beraterin schrieb ihr zurück:

Liebe Nina, danke, dass du dich an uns gewendet hast! Das sind wirklich sehr viele Fragen, auf die wir gerne auch mit dir persönlich eingehen würden. Vorerst werde ich versuchen, deine Fragen und Bedenken schriftlich zu behandeln:

Was meinst du damit, dass dein großer Sohn sich „vernachlässigt“ gefühlt hat? Hast du Schuldgefühle, weil du dein zweites Kind bekommen hast? Hast du jetzt Schuldgefühle, weil du „ungeplant“ schwanger bist? Hat der Umzug dich psychisch belastet, weil du allein mit zwei Kindern zu Hause warst? Hast du dich nicht unterstützt gefühlt? Deine Ängste betreffen deine Söhne. Du willst eine gute Mutter sein – und dadurch, dass du dir darüber Gedanken machst, beweist du, dass du es schon bist!

Zu deiner beruflichen Situation: Kannst du die Weiterbildung nicht für ein Jahr aufschieben? Und könntest du dein Baby zu deiner selbstständigen Tätigkeit eventuell mitnehmen oder dabei haben?

Eine Abtreibung wird wahrscheinlich deine jetzigen Probleme nicht lösen. Du machst selbst schon deutlich, dass du beim Gedanken daran traurig bist – höre auf deine innere Stimme! Ihr als Familie steht vor einer Entscheidung, die euch alle lebenslang begleiten wird – egal, wie sie ausfällt. Sowohl aus persönlicher Erfahrung als auch aus unserer Beratertätigkeit wissen wir, dass die Entscheidung für das Kind, für das Leben, für die Familie und deine Psyche die heilsamere Entscheidung ist.

In Österreich ist eine Abtreibung auch nicht straffrei, wird aber bis zur 12. Schwangerschaftswoche nicht geahndet. Auch in Österreich musst du die Kosten für eine Abtreibung selbst übernehmen, so wie in Italien.

Zu guter Letzt will ich dir Mut machen: Ich bin selbst Mutter von drei Kindern. Mein drittes Kind kam sehr viel später; es ist 9 Jahre jünger als seine Geschwister. Das Schöne ist, dass die älteren Geschwister ihren „Kleinen“ sehr lieben und auch viel für ihn da waren. So wirst bestimmt auch du in deinen großen Kindern eine Hilfe haben und nicht allein sein. Und die beiden sind ja auch schon älter, d.h. aus dem Gröbsten schon heraus. Ein Baby hat andere Bedürfnisse als ein größeres Kind, ist in dem Sinne auch „leichter zu handhaben“ 🙂 Es ist immer wieder erstaunlich – auch für mich –, wie viel Energie und Kraft wir als Mütter doch immer wieder haben und wie unser Herz mit allen Aufgaben zurechtkommt.

Gerne laden wir dich zu einem persönlichen Gespräch ein. Unsere Telefonnummer lautet 0810 818283.

Telefongespräch

Ein paar Tage später rief Nina bei uns an und wir konnten persönlich mit ihr sprechen. Nina hatte erkannt, dass eine Abtreibung ihr psychisch und wahrscheinlich auch körperlich schaden würde. Auch war ihr bewusst geworden, dass sie das Kind ohnehin gern behalten würde – ein Gedanke, den sie sich zuvor schlichtweg nicht erlaubt hatte. Allerdings verhielt sich ihr Mann noch etwas zögerlich. Wir ermutigten Nina, zu ihren Gefühlen zu stehen. Denn auf ihre innere Stimme zu hören war das Beste, was Nina tun konnte – nicht nur für sich selbst und das ungeborene Baby, sondern auch für ihre Familie.

*Namen und Umstände wurden zum Schutz der Privatsphäre geändert

Rufen Sie uns an!

Unter 0810 / 81 82 83 sind wir zum Ortstarif täglich von 08:00 bis 22:00 Uhr für Sie da!
Oder schreiben Sie an office@abtreibungen.at