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Schwanger sein und Karriere machen?

Schwanger sein und Karriere machen?

Ich will Karriere machen und bin schwanger

Mein Name ist Sandra, ich bin 25 Jahre alt und habe soeben mein Jusstudium mit ausgezeichnetem Erfolg beendet. In der heutigen Zeit ist es nicht einfach als Anfängerin gleich nach Studienende einen guten Arbeitsplatz zu finden. Ich habe Glück gehabt, und kann im März in einer großen Kanzlei in Wien als Rechtsanwaltsanwärterin beginnen. Bis heute dachte ich, dass mein Leben perfekt verläuft, aber soeben ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Ich hatte heute einen Termin beim Frauenarzt und er stellte fest, dass ich in der 7. Woche schwanger bin. Diese Nachricht hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich habe bis heute keine körperlichen Symptome, welche auf eine Schwangerschaft hinweisen. Deswegen habe ich meinen Frauenarzt gefragt, ob er sich nicht geirrt hat. Doch im Ultraschall kann man den Fötus schon ganz klar erkennen. Wie betäubt bin ich nach Hause gegangen, in meinen Kopf kreist nur ein Gedanke. Ich bin ungeplant schwanger, was nun? Mein Freund und ich haben doch wirklich aufgepasst, ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie das mit der Schwangerschaft passieren konnte. Natürlich möchte ich später mal Kinder haben, aber doch nicht jetzt, wo ich am Beginn einer großen Karriere stehe. Die ungeplante Schwangerschaft zerstört meine ganzen Zukunftspläne. Und was wird Peter dazu sagen? Er ist beruflich sehr viel unterwegs, so kann er mir auch nicht viel helfen. Und wenn ich jetzt nicht anfange zu arbeiten, dann kann ich meine Karriere vergessen. Wer nimmt mich denn noch, wenn ich mehrere Jahre zuhause verbracht habe? Diese ungeplante Schwangerschaft lässt mich nicht mehr schlafen. Ich habe mich bis jetzt nicht getraut Peter zu sagen, dass ich schwanger bin, aber ich weiß, dass auch er jetzt keine Kinder möchte. Und auch wenn ich das Kind behalte, wie soll ich es denn alleine ohne Unterstützung schaffen. Ich fühle mich so allein und hilflos mit der ungeplanten Schwangerschaft. Ich merke, ich kann die Entscheidung, ob ich das Kind behalte oder ob ich es abtreibe, nicht alleine treffen. Meine Gefühle sind völlig durcheinander, auf der einen Seite möchte ich das Kind behalten, aber ich möchte doch auch Karriere machen. Was soll ich nur tun, ich muss mit Peter reden, es ist ja auch sein Kind, aber ich habe große Angst vor diesem Gespräch, da ich nicht weiß, wie er auf die ungeplante Schwangerschaft reagieren soll. Und was ist mit meinem Job?

Mittlerweile sind 6 Wochen vergangen und ich bin so froh, dass ich mit Peter gesprochen habe. Zuerst war auch er geschockt, weil niemand von uns beiden etwas von der Schwangerschaft bemerkt hat. Er hat lange geschwiegen und diese Minuten kamen mir wie eine Ewigkeit vor. Aber dann schaute er mich an und sagte, dass die Schwangerschaft zwar ungeplant sei, aber dass wir es gemeinsam schaffen. Er hat mir so viel Mut gemacht. Wir haben uns sofort darüber informiert, was für Möglichkeiten es gibt, Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen. Im Internet haben wir eine Beratungsstelle gefunden, welche Frauen hilft, die ungeplant schwanger geworden sind. Wir haben sehr schnell einen persönlichen Gesprächstermin bekommen und wurden sehr gut und kompetent über die verschiedenen Möglichkeiten informiert, die es gibt, trotz Kind weiter arbeiten zu gehen. Auch meinen zukünftigen Arbeitgeber habe ich meine Schwangerschaft bekanntgegeben, und er hat ganz anders reagiert als ich gedacht habe. Er hat mir angeboten, dass ich einen Teil meiner Arbeit auch vom Home-Office aus erledigen kann. Dann kann ich bei meinem Kind sein und trotzdem arbeiten. Peter überlegt in Väterkarenz zu gehen. Mit seinem Chef hat er schon gesprochen, dieser hat ihn sogar noch dazu ermutigt. Ich habe nicht gewusst, dass es so viele Möglichkeiten gibt trotz einer ungeplanten Schwangerschaft weiter arbeiten zu können.

Vor zwei Wochen habe ich begonnen in der Kanzlei zu arbeiten, ich bin dankbar, dass ich trotz Schwangerschaft die Möglichkeit habe dort zu arbeiten.

Hätte ich nicht den Mut gehabt mit Peter zu sprechen, dann hätte ich mein Kind abgetrieben. Doch wie wäre es mir damit gegangen so eine schwerwiegende Entscheidung ohne Rücksprache mit dem Vater getroffen zu haben? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es mich psychisch sehr belastet hätte. Deswegen möchte ich jede Frau bitten, bevor sie sich für eine Abtreibung entscheidet, mit jemanden zu sprechen. Auch wenn die eigene Situation ausweglos scheint, so eine schwerwiegende Entscheidung kann man nicht alleine treffen.

Heute waren Peter und ich zusammen beim Frauenarzt. Ich bin jetzt in der 13. Woche und unser Kind ist gesund. Beim Ultraschall haben wir die Herztöne unseres Babys gehört, dies hat uns beide sehr berührt. Auch wenn es nicht ganz einfach mit einem Kind zu arbeiten, für uns war es die einzig richtige Entscheidung.

Sonja

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